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Lob ist immer wichtiger als Tadel!

„Lob ist immer wichtiger als Tadel!“

Ein Szenario wie es jeder kennt, egal ob Unternehmer oder Arbeitnehmer: Man saß mehrere Tage oder Wochen an einem wichtigen Projekt und gegen Ende verspürt man einen gewissen Stolz auf seine Leistung. Doch bei der Abnahme durch den Kunden oder durch den Chef trifft einen die Kritik hart. Lob bleibt weitestgehend aus. Es ist nicht so, dass Ihre Arbeit schlecht gewesen wäre, aber es wurde sich ausschließlich auf die geringen Mängel daran konzentriert.

Ein solches Erlebnis bleibt immer verstärkt im Gedächtnis, da, wie wir aus dem Behaviorismus wissen, negatives Feedback eine 13-17x stärkere Wirkung auf uns hat als positives Feedback. Hinzu kommt dann noch eine defizit-orientierte Ellenbogengesellschaft, die immer auf der Suche nach den Schwächen der anderen ist, anstatt sich auf die Ressourcen und Stärken aller zu fokussieren. Diese Faktoren führen bei Ihren Mitarbeitern zu Angst vor Fehlern, was sie in ihrer Produktivität und Kreativität deutlich einschränken wird.

Aus meiner Arbeit als Mental Coach für Leistungssportler weiß ich, dass diese Sportler ihre Schwächen zwar nicht komplett ausblenden, aber sich dennoch zu 80% auf ihre Stärken konzentrieren. Bei der Analyse nach einem Wettkampf oder Training wird sich auf die „5 Best Practice“, also die fünf besten, erfolgversprechendsten Verhaltensweisen konzentriert.

Diese Methode können Sie als Unternehmer übernehmen. Sie müssen Fehler nicht ignorieren, aber besprechen Sie diese sachlich mit Ihren Mitarbeitern und stellen Sie im gleichen Atemzug deren Stärken und Leistungen in den Mittelpunkt! Das stärkt das Selbstbewusstsein in der Belegschaft und sorgt für einen positiven Umgang untereinander.

Wie können Sie also Ihre Angestellten mental stärken?

Führen Sie sich nochmals Folgendes vor Augen:Woraus schöpft ein Mensch mehr Motivation – aus Erfolg oder Misserfolg?Was motiviert einen Menschen mehr – Kritik oder Lob?
Und jetzt fragen Sie sich: worüber wird in Besprechungen und bei Feedbacks von Chef zu Führungskraft oder Chef zu Mitarbeiter mehr gesprochen? Über Erfolg oder Misserfolg? Und wird mehr gelobt oder mehr kritisiert?

Das ist doch paradox – und dennoch tägliche Praxis – dass kritisiert und über Misserfolge gesprochen wird – und die meisten Teammeetings und Feedbackgespräche angstbesetzt und demotivierend sind.

Und das Selbstbewusstsein, die Kreativität und Motivation? Sinken in den Keller!

Sie können diesen negativen Kreislauf durchbrechen und Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter mit einfach umzusetzenden Methoden motivieren. Drei dieser Methoden gebe ich Ihnen heute mit auf den Weg:

1. Pflegen Sie eine positive Ansprache und Kommunikation. Durch ein einfaches Lächeln und ein ehrlich gemeintes „Wie geht es Ihnen?“ schaffen Sie eine positive Atmosphäre, in der auch Ihre Mitarbeiter besser und achtsamer miteinander umgehen.
2. Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Teams, indem Sie regelmäßig Ihre Ergebnisse analysieren. Heben Sie dabei die größten Erfolge der Woche oder des Monats hervor, arbeiten Sie die Erfolgsfaktoren aus und versuchen Sie, diese auf andere Bereiche zu übertragen.
3. Gehen Sie mit Fehlern sachlich um. Verzichten Sie auf negatives Feedback, damit Ihre Angestellten keine Angst haben muss, sich Fehler einzugestehen und Verantwortung zu übernehmen. Bieten sie zum Schluss noch Hilfestellung an und ermutigen Sie weiterhin Ihr Team

So machen Sie ihre Belegschaft mental stark und verbessern das Betriebsklima!

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Ihr-

Michael Hampel

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