Wer einen neuen Job sucht, hat oft viele Fragen im Kopf – nicht nur zum Inhalt der Arbeit, sondern auch zur Unternehmenskultur und zu den Entwicklungsmöglichkeiten. Die meisten Bewerber bereiten sich intensiv auf Fragen vor, die ihnen im Bewerbungsgespräch gestellt werden könnten. Doch wie oft denken wir darüber nach, was wir selbst fragen sollten? Die Wahl der Fragen im Vorstellungsgespräch ist entscheidend, um herauszufinden, ob der potenzielle Arbeitgeber wirklich zu den eigenen Erwartungen passt. Wer also seinen künftigen Arbeitgeber durch gezielte Fragen genauer kennenlernen möchte, ist gut beraten, sich mit einigen speziellen Fragen vorzubereiten.

Ein Unternehmen zeigt einen Teil seiner Kultur bereits beim ersten Kontakt. Antwortet es schnell auf meine Bewerbung? Ist die Art der Antwort wertschätzend? Werden Vereinbarungen wie ein Anruf oder ein zeitnaher Terminvorschlag eingehalten und werde ich im Unternehmen freundlich oder gar herzlich begrüßt sind einige Themen, die Sie schon im Vorfeld als Bewerber beachten können. Denn das Verhalten unterscheidet hier viele Arbeitgeber voneinander. Versprechen diese nur eine positive, wertschätzende Kultur und hohe Zuverlässigkeit, oder handeln sie letztendlich auch danach? Achten Sie daher bereits von Anfang an darauf, ob das, was in der Stellenanzeige oder auf Arbeitgeberseiten angepriesen wird, sich auch den ersten Kontakten schon zeigt.

In Vorstellungsgesprächen geht es längst nicht mehr nur darum, wie gut ein Bewerber zur ausgeschriebenen Position passt. Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, Kandidaten eine authentische und attraktive Arbeitsumgebung zu präsentieren, während die Kandidaten sicherstellen möchten, dass die Unternehmenskultur und die Arbeitsweise mit ihren eigenen Zielen und Werten übereinstimmen. Fragen wie „Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?“ oder „Welche Herausforderungen erwarten mich in den ersten 90 Tagen?“ können dabei helfen, den potenziellen Arbeitgeber besser einzuschätzen und das Interesse am Job und am Team zu zeigen.

Ein guter Arbeitgeber lässt sich nicht nur an den Antworten erkennen, die er im Vorstellungsgespräch gibt, sondern auch an seiner Offenheit und Transparenz gegenüber bestimmten Fragen. Unternehmen, die eine Lernkultur und die Förderung ihrer Mitarbeiter wertschätzen, geben auf Fragen wie „Wie gehen Sie mit Fehlern um?“ oder „Welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten Sie?“ klare Antworten. Solche Fragen schaffen einen Einblick in die Werte und das Potenzial für persönliche Entwicklung – wichtige Faktoren, die darüber entscheiden können, ob ein Arbeitgeber langfristig als guter Arbeitgeber empfunden wird.

Die Unternehmenskultur ist einer der wichtigsten Faktoren für die langfristige Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Häufig wird in Vorstellungsgesprächen von „flachen Hierarchien“ und „offenem Austausch“ gesprochen, doch diese Begriffe allein vermitteln oft kein authentisches Bild. Bewerber können daher gezielte Fragen stellen, wie „Was gefällt Ihnen persönlich an der Arbeit hier am besten?“ oder „Wer begleitet mich während der Einarbeitung?“ Solche Fragen helfen, ein echtes Bild der Zusammenarbeit und der internen Werte zu bekommen. Ein durchdachtes Onboarding oder die Unterstützung durch einen Mentor sind oft Anzeichen dafür, dass ein guter Arbeitgeber den Einstieg neuer Mitarbeiter ernst nimmt und ihre Integration aktiv unterstützt.

Es ist wichtig, die richtigen Fragen gezielt auszuwählen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, um ein besseres Verständnis des potenziellen Arbeitsumfeldes zu gewinnen. Bewerber sollten darüber nachdenken, welche Aspekte für ihren eigenen Arbeitsalltag besonders bedeutend sind. Wer zum Beispiel auf flexible Arbeitsmodelle Wert legt, könnte im Laufe des Gesprächs fragen: „Gibt es im Unternehmen Mitarbeiter, die remote arbeiten?“ oder „Welche Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitsgestaltung bieten Sie an?“ Solche Fragen zeigen dem Arbeitgeber nicht nur das Interesse des Bewerbers, sondern helfen gleichzeitig, herauszufinden, ob die Arbeitsweise und Kultur mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen.

Ein gutes Onboarding und die Möglichkeit, einen Mentor zur Seite gestellt zu bekommen, sind klare Indikatoren dafür, dass ein Arbeitgeber die Entwicklung und Integration neuer Mitarbeiter ernst nimmt. Unternehmen, die hier überzeugen, bieten nicht nur eine reibungslose Einarbeitung, sondern auch kontinuierliche Unterstützung und gezielte Entwicklungsprogramme. Fragen wie „Wer begleitet mich während der Einarbeitung?“ oder „Gibt es einen Mentor?“ signalisieren dem Arbeitgeber, dass der Bewerber eine unterstützende Struktur schätzt und schnell in die neuen Aufgaben eingearbeitet werden möchte. Ein professionelles Onboarding zeigt umgekehrt, dass das Unternehmen langfristig investiert und darauf abzielt, neue Mitarbeiter optimal in ihre Rollen einzuführen.

Vor einer endgültigen Entscheidung ist es ratsam, sich über die eigenen Erwartungen und Werte klar zu werden. Diese Selbstreflexion hilft Bewerbern, ihre Fragen gezielt auf die für sie wichtigen Aspekte zu fokussieren und herauszufinden, ob das Unternehmen tatsächlich den persönlichen Vorstellungen entspricht. Wer beispielsweise ein dynamisches, innovationsorientiertes Umfeld bevorzugt, sollte Fragen zur Unternehmenskultur und zu den Möglichkeiten für Wachstum und Wandel stellen. Selbstreflexion erleichtert es, zu erkennen, ob ein Unternehmen wirklich die Erwartungen eines „guten Arbeitgebers“ erfüllt.

Als Arbeitgeber sollten Sie sich ebenfalls mit diesen Fragen auseinandersetzen, denn sie spiegeln die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Bewerber wider. Die Fragen, die Bewerber im Vorstellungsgespräch stellen, geben Ihnen wertvolle Einblicke in die Dinge, die ihnen besonders wichtig sind, und in welche Aspekte der Arbeit sie besonders viel Wert legen. Wenn Sie als Arbeitgeber keine klaren Antworten auf diese Fragen haben, ist es an der Zeit, diese zu erarbeiten und konkrete Maßnahmen umzusetzen, um Ihren Status als guter Arbeitgeber weiter auszubauen.

Wenn ein Bewerber fragt: „Wie werden Mitarbeiter bei Ihnen gefördert?“, dann ist es entscheidend, dass Sie über konkrete Programme zur Mitarbeiterentwicklung und regelmäßige Feedbackmöglichkeiten sprechen können. Oder wenn die Frage lautet: „Wie gehen Sie im Unternehmen mit Fehlern um?“, sollte klar sein, dass Ihr Unternehmen eine Kultur der Offenheit und des Lernens fördert, anstatt Fehler zu bestrafen. Wenn Sie auf diese Fragen keine überzeugenden Antworten haben, könnte das auf eine Lücke in Ihrer Arbeitgebermarke hinweisen, die Sie gezielt schließen sollten.

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, in Bereichen wie dem Pre- und Onboarding-Prozess, Mentoring und der Unternehmenskultur aktiv zu werden. Ein professionelles Onboarding, ein Mentoring-Programm für neue Mitarbeiter und eine klare Kommunikation zur Unternehmenskultur sind nicht nur für die Integration neuer Mitarbeiter wichtig, sondern auch ein starkes Signal dafür, dass Ihr Unternehmen in die langfristige Bindung und Entwicklung seiner Mitarbeiter investiert.

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Antworten auf diese Fragen authentisch und durchdacht sind, um sich als guter Arbeitgeber zu positionieren.

Unternehmenskultur spielt eine wesentliche Rolle für die langfristige Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter. Eine transparente, wertschätzende Kultur fördert das Engagement und den Einsatz der Belegschaft. Arbeitgeber, die im Bewerbungsgespräch offen und ehrlich auf Fragen zur Kultur eingehen, zeigen, dass sie die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter verstehen und langfristig in eine produktive Zusammenarbeit investieren. So können Bewerber erkennen, ob das Unternehmen tatsächlich den Aufbau eines unterstützenden und zukunftsorientierten Arbeitsumfeldes fördert.

Ein guter Arbeitgeber lässt sich an verschiedenen Indikatoren erkennen: transparente Kommunikation, echtes Interesse an der Integration und Förderung der Mitarbeiter sowie eine offene Unternehmenskultur. Die richtigen Fragen im Bewerbungsgespräch bieten Bewerbern die Möglichkeit, diese Qualitäten schon vorab zu prüfen und zu entscheiden, ob der potenzielle Arbeitgeber den eigenen Vorstellungen entspricht. Wer gut vorbereitet und reflektiert in das Gespräch geht, kann sicherstellen, dass er eine fundierte Wahl trifft – eine Wahl für eine Arbeitsumgebung, die langfristig zufriedenstellt und Raum für persönliches Wachstum bietet.

1. Welche Herausforderungen erwarten mich in den ersten 90 Tagen?
2. Gibt es ein strukturiertes Onboarding-Programm und wer begleitet mich während der Einarbeitung?
3. Wie werden Mitarbeiter bei Ihnen gefördert und weiterentwickelt?
4. Gibt es im Unternehmen Mentoren oder Kollegen, die neuen Mitarbeitern zur Seite stehen?
5. Wie wird bei Ihnen der Austausch und das Feedback zwischen Mitarbeitern und Führungskräften gestaltet?
6. Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
7. Wie gehen Sie im Unternehmen mit Fehlern um?
8. Welche Maßnahmen bietet das Unternehmen zur Förderung der mentalen Gesundheit?
9. Welche Entwicklungsmöglichkeiten und Fortbildungsprogramme gibt es?
10. Gibt es Mitarbeiter im Unternehmen, die remote arbeiten oder flexible Arbeitsmodelle nutzen?