Fachkräfte aus dem Ausland – für viele überlebenswichtig!

Wie Sie ausländische Fachkräfte gewinnen und integrieren

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Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland

Laut Statistischem Bundesamt hatten 2023 fast 30 Prozent der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Beinahe jeder Dritte! Logisch, dass viele Branchen und Arbeitgeber daran längst nicht mehr vorbeikommen, wollen Sie in Zukunft noch alle Stellen besetzen. Trotz aller damit verbundenen Herausforderungen müssen Sie zukünftig auch Fachkräfte aus dem Ausland anwerben, die logischerweise keinen deutschen Pass haben oder nicht seit Generationen bereits in Deutschland leben. Und fördern Sie deren Integration, haben Sie damit einen großen Vorteil gegenüber Wettbewerbern.

Vorurteile über Fachkräfte aus dem Ausland

Sicher kennen Sie das Gerede, wonach ohnehin nur lauter Unqualifizierte aus dem Ausland nach Deutschland kommen, die für den Arbeitsmarkt nichts bringen würden. Andere wiederum preisen Migration als die ultimative Lösung für unseren Fachkräftemangel. Beides stimmt so pauschal nicht. Wir müssen Geflüchtete und gezielt angeworbene Fachkräfte unterscheiden. Die einen müssen natürlich oft erst ausgebildet werden. Bei den anderen können Sie als Unternehmen eine Menge tun, um von sich zu begeistern und damit die Neuen dazu zu bewegen, auch auf längere Sicht oder für immer hier zu bleiben.

Handlungsspielraum für Unternehmen nutzen

Zuallererst: Warten Sie nicht, bis die Politik für bessere Rahmenbedingungen sorgt. Handeln Sie vielmehr in Ihrem Einflussbereich. Und zwar Jetzt! Interessant sind neben den europäischen Nachbarländern in erster Linie Länder mit einer hohen Geburtenrate und einem guten Bildungssystem – etwa Indien, Mexiko oder die Philippinen. Klar, es gibt Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede, Abschlüsse werden oft nicht anerkannt, die Bürokratie macht Probleme. Doch vieles davon haben wir in der Nachkriegszeit ebenso gehabt und Millionen von Gastarbeitern kamen, um zu bleiben.

Internationale Rekrutierungsstrategien

Schauen Sie sich einmal an, wie andere Staaten mit einer ähnlichen demografischen Entwicklung wie Deutschland an den Fachkräftemangel herangehen. In Kanada wird ein open work permit vergeben, das Ausländern Arbeiten überall im Land erlaubt, das aber nur wenige bekommen – etwa, wer einen Daueraufenthalt beantragt und eine entsprechende Qualifikation hat. Andere können sich um das employer-specific work permit bewerben, eine arbeitgeberbezogene Arbeitserlaubnis. In Australien wurde das General Skilled Migration Program, das Allgemeine Fachkräftezuwanderungsprogramm, geschaffen. In Deutschland haben wir immerhin die „Blaue Karte“: Unter anderem dürfen ausländische Fachkräfte damit unter bestimmten Voraussetzungen in nicht reglementierten Berufen arbeiten, auch wenn ihr Abschluss formal nicht anerkannt ist.

Begeisterung erzeugen

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Das ist nicht einfach? Ja, stimmt. Aber es kommt ohnehin vor allem darauf an, ob jemand aus dem Ausland, ob vor allem jemand aus einem Drittstaat überhaupt bei Ihnen arbeiten will. Sie müssen potenzielle Mitarbeiter aus einem anderen Land begeistern – mehr noch als solche aus dem Inland, denn anders als Letztere lassen Ausländer ihre Heimat zurück, sind sie oft getrennt von ihrer Familie und müssen meist eine neue Sprache lernen. Das sind Hürden, die nur nimmt, wer wirklich zu Ihnen als Arbeitgeber will.

Integrationsmaßnahmen vor dem Arbeitsbeginn

Investieren Sie also in die Integration – und das schon vor dem ersten Arbeitstag der Leute, die Sie gewonnen haben. Helfen Sie diesen bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung – in vielen Städten ein echtes Problem – sowie nach Kindergartenplätzen und Schulen. Vermitteln Sie einen Sprachkurs und machen Sie eine Liste mit den wichtigsten Ämtern, Supermärkten (auch solchen mit speziellen Angeboten aus anderen Ländern), öffentlichen Verkehrsmitteln etc. Bieten Sie zudem an, zu Terminen in Behörden mitzugehen. Wichtig ist das vor allem in puncto Visa, Anerkennung von Abschlüssen und Arbeitserlaubnisse.

Effektive Kommunikation für internationale Mitarbeiter

Kommunikation ist alles. Logisch, dass all das nur einen Sinn hat, wenn es kommuniziert wird. Tun Sie das in Ihren Stellenanzeigen und auch auf Ihrer Website. Beschreiben Sie etwa die Jobs, die Sie zu vergeben haben, nicht nur auf Deutsch, sondern zumindest auch auf Englisch. Das kostet kaum Zeit, denn dafür gibt es heute entsprechende KI-Tools. Um eine Willkommenskultur in Ihrem Betrieb zu etablieren, die diesen Namen verdient, bestimmen Sie Lotsen für die Fachkräfte aus dem Ausland. Am besten eignen sich dafür Mitarbeiter, die aus demselben Land kommen oder Englisch sprechen und offen im Umgang mit Menschen ausländischer Herkunft sind. Die sollten Sie dann auch schon beim Vorstellungsgespräch dabeihaben.

Eine Willkommenskultur im Unternehmen schaffen

Nirgends in Ihrem Unternehmen darf Rassismus eine Chance haben. Für Sie heißt das: Flagge zeigen, sollte Ihnen eine Diskriminierung zu Ohren kommen oder jemand aus ihrer Belegschaft das unmittelbar mitbekommen. So etwas darf auf keinen Fall ignoriert werden, denn die Mitarbeiter aus dem Ausland müssen das Gefühl haben, dass Sie auf ihrer Seite sind und hier in einem sicheren Umfeld leben. Dabei hilft, möglichst rasch nach Stellenantritt eines neuen Mitarbeiters gemeinsam mit dem Team etwas zu unternehmen. Das fördert die Integration ungemein und entfacht den Teamspirit.

Netzwerke und Engagement

Netzwerke zur Rekrutierung nutzen

Und wie finden Sie überhaupt ausländische Fachkräfte? Zum Beispiel über die Netzwerke der Deutschen Auslandshandelskammern, der Berufsschulen und der Sprachschulen. Nutzen Sie außerdem LinkedIn, Ausschreibungen auf regionalen Jobportalen in Ihren Zielländern. Zudem gibt es Rekrutierungsprojekte für bestimmte Berufsgruppen. Größere Unternehmen können es sich eventuell auch leisten, vor Ort Präsenz zu zeigen, zum Beispiel auf Jobmessen. Haben Sie bereits Mitarbeiter aus Ländern, aus denen Sie Mitarbeiter gewinnen wollen, sind die meist auch gut in die alte Heimat vernetzt und können ebenfalls Hilfestellung leisten.

Engagement für Integration als langfristige Strategie

Logisch, Engagement für die Integration erfordert Ressourcen, nämlich Zeit und Geld. Doch da mehr als 50 % der hoch qualifizierten Arbeitskräfte, die nach Deutschland kommen, in den ersten drei Jahren das Land wieder verlassen (Deutsches Institut für Wirtschaft), lohnt sich der Einsatz definitiv. Denn Sie werden die neuen Fachkräfte aus dem Ausland länger in Ihrem Unternehmen halten als Ihre Wettbewerber. Und: Wer sich bei Ihnen wohlfühlt, der wird Sie weiterempfehlen – eben auch in den Netzwerken in seiner Heimat. Zudem sind diverse Teams nachgewiesenermaßen erfolgreicher als absolut homogene.

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Michael Hampel

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