Ehrlichkeit beim Employer Branding!
Arbeitgeber sind nur mit Authentizität zukunftsfähig! Welche Rolle spielt dabei Employer Branding?
Vielleicht geht es Ihnen auch so wie mir: Ich kann diese Hochglanzbroschüren und Videos vieler Unternehmen nicht mehr sehen. Scheinbar perfekte Arbeitgeber, bei denen alle Arbeitnehmer auf einer rosaroten Wolke schweben. Stockfotos, die Bürolandschaften vorgaukeln, die selbst im modernsten Bürogebäude in Dubai kaum zu finden sind. Wie funktioniert Employer Branding wirklich?
Selbstverständlich – Unternehmen müssen heute eine Marke sein, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen. Eine begehrenswerte Marke natürlich. Und der Weg dorthin führt übers Employer Branding.
Doch was ist, wenn dabei extrem übertrieben wird, wenn das Kommunizierte absolut nichts mit der Realität zu tun hat? Dann bewirken Sie als Unternehmer genau das Gegenteil von dem, was Sie sich wünschen. Sie schrecken potenzielle Bewerberinnen und Bewerber eher ab! Deshalb gilt:
- Hören Sie auf, Dinge zu versprechen, die Sie nicht halten können.
- Entwickeln Sie tatsächlich eine Marke, die aus dem Inneren Ihres Unternehmens gewachsen ist. Eine Marke, die Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so erleben und bestätigen können.
Außerdem wichtig: Nur mit einer umfassenden Strategie bleibt Employer Branding nicht lediglich ein Schlagwort. Deshalb müssen Sie bei der Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke zunächst Ihr Team und Ihre Führungskräfte einbeziehen. Identifizieren Sie die Mitarbeiterbedürfnisse und arbeiten Sie gemeinsam die Einzigartigkeit Ihres Unternehmens als Arbeitgeber heraus. Befragen Sie jedoch auch Mitarbeiter, die Ihr Unternehmen verlassen. Was waren die Gründe dafür? Was haben sie bei Ihnen vermisst?
Und wie sieht ein Unternehmen aus, auf das die Menschen fliegen, in dem sie bleiben wollen? Das zeichnet sich unter anderem durch Folgendes aus:
- Es gibt regelmäßige Feedback-Gespräche
- es wird sich auf Stärken und auf das konzentriert, was gut gelaufen ist
- es wird leistungsgerecht bezahlt, besonderes Engagement wird auch besonders gewürdigt
- die Atmosphäre prägen gegenseitige Wertschätzung und Respekt
- der Teamgeist wird durch kleine Feiern, informelle Treffen oder geplante Veranstaltungen und Ausflüge gefördert
- bei allen Veränderungen werden diejenigen, die von diesen betroffen sind, von Anfang an einbezogen
- es herrscht eine Fehlerkultur, die keine Angst vor Risiken zulässt, weil es kein Drama ist, auch einmal etwas falsch zu machen
- die Entwicklung der Mitarbeiter wird gefördert und unterstützt und es sind damit Aufstiegsmöglichkeiten verbunden
Wichtig: All diese Dinge dürfen nicht nur auf dem Papier beziehungsweise in einer beeindruckenden Präsentation stehen. Sie müssen vielmehr Tag für Tag umgesetzt werden.
Zum Employer Branding gehört übrigens auch die Ausrichtung nach innen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die um die Vorzüge ihres Arbeitgebers wissen, sind die allerbesten Botschafterinnen und Botschafter nach außen. Und das ist in Zeiten von Arbeitskräftemangel Gold wert.
In diesem Sinne: Schmeißen Sie die Hochglanzbroschüren weg und werden Sie zu einer ehrlichen, authentischen Arbeitgebermarke!