„Verschwende nicht dein Leben, indem du die Fehler anderer suchst. Kümmere dich um deine eigenen Fehler!“
Kennen Sie das auch? Bei anderen sieht man die Fehler viel schneller als bei sich selbst. Denn es ist deutlich schwerer, etwas zu entwickeln, als es dann zu verbessern. Insbesondere uns Deutschen wird nachgesagt, ein Volk von Nörglern zu sein. So gibt es bekanntermaßen 80 Millionen Bundestrainer, die es besser könnten als der, der an der Seitenlinie sitzt.
Warum gibt es nun Menschen, die permanent etwas an anderen zu meckern haben und deren vermeintliche Fehler offen kommentieren? Vielleicht lenken sie dabei einfach nur von sich selbst ab? Oder sie fühlen sich schlichtweg besser, weil sie meinen, die Fehler der anderen wären viel schlimmer als die eigenen.
Doch bringt uns das weiter? Wenn wir es aus der richtigen Haltung heraus tun, ohne Schadenfreude oder gar, dass wir uns über andere erheben, dann kann es gerade für Unternehmensgründer oder Einzelunternehmer hilfreich sein, aus den Fehlern von anderen zu lernen. Denn genau dafür ist der Blick auf andere dann doch hilfreich, genauso wie der Blick auf Vorbilder und deren erfolgreiche Strategien, beispielsweise zur Kundengewinnung oder Mitarbeitergewinnung.
Letzten Endes muss man, wenn man vorankommen will, nicht die Fehler anderer ausgleichen, sondern die eigenen, die sich eben hin und wieder nicht vermeiden lassen. Dabei hilft eine ordentliche Portion Selbstkritik, gepaart mit einem Schuss Optimismus und Ausdauer, wenn es dann darum geht, aus den eigenen Fehlern zu lernen – ohne sich entmutigen zu lassen. Stellen Sie sich vor: Ein Kind fällt mehrere tausend Mal hin und steht wieder auf, bis es richtig laufen kann. Was für eine Ausdauer! Und die sollten wir auch beim Lernen und Umsetzen neuer Themen an den Tag legen!
Vor allem als Einzelunternehmer ist es wichtig, immer wieder selbstkritisch zu sein – eine Voraussetzung für den Erfolg! Schließlich hat man in dieser Position eine ganze Menge Verantwortung und muss die Folgen der eigenen Fehler ausbügeln, nicht die der anderen.
Das Bewusstwerden über die eigenen Fehler ist weder ein Eingeständnis von Schwäche noch eine Herabwürdigung von sich selbst, im Gegenteil: Es zeugt von Charakterstärke und ist der erste Schritt dabei, diese Fehler zu analysieren und schließlich Schritt für Schritt auszumerzen oder zumindest abzuschwächen. Und dies wiederum ist ein Garant für steigenden Erfolg, sowohl im Privat- als auch im Arbeitsleben.
Die negative Konnotation entspringt bereits der frühen Kindheit von uns Menschen: In der Schule wurden Fehler mit Rotstift von den Lehrkräften angestrichen und haben schlechtere Noten und im Allgemeinen Versagen bedeutet. Dass sie gleichzeitig eine Chance zur Verbesserung sind, wurde selten in den Fokus gerückt. Eine Besorgnis erregende Statistik belegt sogar, dass Deutschland beim Thema Toleranz für Fehler unter 61 geprüften Ländern auf dem vorletzten Platz landet!
Deswegen sollte man alles daran setzen, diese negative Denkweise in unserer Gesellschaft zu ändern: Suchen Sie aktiv nach Ihren Fehlern und freuen Sie sich, wenn Sie diese benennen können. Denn das bedeutet, dass Sie die Chance haben, daran zu arbeiten und auf lange Sicht weiterzukommen!
Noch ein Tipp zum Schluss: Schreiben Sie jeden Abend auf, was Ihnen gut gelungen ist, welche Fehler Sie bereinigen und in Stärken umwandeln können. Denn dann sehen Sie die Vergangenheit positiv, was Sie wiederum in dem Augenblick stärkt, indem Sie die gelungenen Tätigkeiten des Tages notieren. Das nennt man übrigens Stimmungskongruenz – wie wir die Vergangenheit sehen, so geht es uns auch in diesem Augenblick.
Viel Erfolg und positive Abende!
Ihr-
Michael Hampel