„Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.“ – Johann Wolfgang von Goethe
Stellen Sie sich vor: 96% aller Angestellten halten ihren Chef laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Forsa für nicht ausreichend kritikfähig! Dem gegenüber stehen 50% der Mitarbeiter, die mit der sozialen und fachlichen Unterstützung seitens ihres Vorgesetzten nicht zufrieden sind. Bei einer solchen Diskrepanz sind Probleme natürlich vorprogrammiert.
Es stimmt, Unternehmer und Führungskräfte vertragen offenen Widerspruch oft nicht. Das Besetzen einer hohen Position führt mit der Zeit oft unterschwellig zu einem Gefühl der Unfehlbarkeit – schließlich wird es schon einen Grund geben, aus dem man so weit gekommen ist! Der Vorwurf, nicht kritikfähig zu sein, ist also nicht allzu weit hergeholt.
Doch es ist enorm wichtig, diesem Gefühl stetig entgegenzuwirken, denn gerade die unterschiedlichen Typen machen die Stärke eines Teams aus, indem sie dafür sorgen, dass jeder Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven betrachtet wird. Es entwickelt sich eine „Schwarmintelligenz“, ein dynamisches System, das optimiert zu den besten Arbeitsergebnissen führt und dadurch auch den Teamgeist stärkt. Wenn immer alle der gleichen Meinung sind, entstehen oft stille Verträge unter den Angestellten, nach denen sie sich gegenseitig nicht in die Quere kommen. Einfach leben lassen – eine Wachstumsbremse.
Deswegen: Bleiben Sie als Führungskraft auf dem Teppich. Seien Sie kritikfähig! Signalisieren Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie mit Kritik umgehen können, oder mehr noch, fragen Sie aktiv nach Reibungspunkten. So fördern Sie nicht nur Vertrauen und ein positives Arbeitsklima, Sie wachsen auch selbst daran.
Sie werden sehen, es lohnt sich – immer!
Herzliche Grüße,
Ihr-
Michael Hampel