Deutsche Unternehmer sind nicht bereit Kontrolle abzugeben und jammern ueber 14 Stunden Tage

„Deutsche Unternehmer sind nicht bereit, Kontrolle abzugeben und jammern über 14-Stunden-Tage!“

Ich habe größten Respekt vor jedem Deutschen Unternehmer. Viele dieser herausragenden Persönlichkeiten, die ich in den vergangenen 20 Jahren kennenlernen durfte, haben ihr Unternehmen oft aus dem Nichts aufgebaut. Sie fingen klein an und haben ihr Unternehmen unter großem Einsatz und persönlichem Risiko – oft in Jahrzehnten – zu dem gemacht, was es heute ist.

Da sie zu Beginn vieles selbst machen mussten, hatten sie automatisch über viele Bereiche die Kontrolle. Diese Kontrollausübung wird dann jedoch irgendwann zur Gewohnheit.

Nun haben viele dieser Unternehmer mittlerweile hunderte Mitarbeiter, denen sie Aufgaben übertragen könnten, um sich selbst zu entlasten. Aber sie tun es zu häufig nicht. Und das betrifft vor allem Themen, bei denen ein Unternehmer die Kontrolle behalten möchte, weil er einen sehr hohen Anspruch an das Ergebnis oder die Umsetzungsgeschwindigkeit hat. Dieser Anspruch wurde, als er die Aufgaben noch delegierte, nicht erfüllt.

Jetzt passiert jedoch ein fataler Fehler. Denn aus diesen Erlebnissen entstehen Glaubenssätze, wie: „Ich muss alles kontrollieren.“ oder „Ich muss es selbst machen, sonst klappt es nicht.“ Vielleicht kennen Sie das als Unternehmer von sich selbst oder als Mitarbeiter von Ihrem Chef. Die Folge: Oftmals ist der Unternehmer dann 12 oder 14 Stunden, sogar am Wochenende für sein Unternehmen fleißig an vorderster Stelle und beschäftigt sich mit Themen, die er längst an andere hätte weitergeben müssen.

Denn neben der eigenen Lebensqualität, Beziehungsqualität und sozialen Kontakten leidet auch das Unternehmen selbst. Die Zeit, in der der Unternehmer sich um strategische Themen kümmern kann und kreativ und mit Energie an Zukunftsplänen arbeitet, kommt viel zu kurz. Natürlich macht er das auch noch weiterhin, sonst wäre er ja nicht so erfolgreich. Nur stellen Sie sich einfach vor, wie groß der Unterschied des Ergebnisses wäre, wenn Sie als Unternehmer das in Ruhe und mit der notwendigen Zeit und einem Team machen könnten, das die Dinge so umsetzt, wie Sie sich das vorstellen.

Wie gehen Sie mit diesem Problem um? Die Lösung liegt nur in Ihnen selbst, lieber Unternehmer. Zunächst sollten Sie einmal in Ruhe darauf schauen, was Sie den ganzen Tag tun. Welche Aufgaben müssen Sie nun tatsächlich selbst machen und was sollten Sie besser delegieren? Und dann entscheiden Sie! Sie suchen sich Mitarbeiter oder bilden vorhandene Mitarbeiter weiter, so dass diese auch anspruchsvolle Aufgaben wirklich in gutem Tempo und mit hoher Qualität erledigen.

Denn das Problem liegt nicht bei den Mitarbeitern, sondern in Ihnen selbst. Wird Ihr Anspruch zu Beginn nicht gleich erfüllt, entwickeln Sie Geduld und sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter sich entwickeln und wachsen.

Sie müssen sich jemanden suchen, der Ihre Ansprüche versteht und die Aufgaben für Sie kontrolliert. Wichtig ist: Geben Sie wirklich ab und halten Sie sich raus. Voraussetzung ist, dass Sie sich von Ihren Glaubenssätzen verabschieden und Lösungen suchen. Schenken Sie Ihrem Team Vertrauen!

Zu Beginn ist vielleicht nicht jede Lösung perfekt. Viele wissenschaftliche Untersuchen belegen jedoch, dass Mitarbeiter, denen Vertrauen und Freiräume geschenkt werden, dieses Zugeständnis mit ungleich mehr Leistung und Produktivität zurückgeben, als es Mitarbeiter tun, deren Spielraum ganz eng ist und die andauernd Misstrauen in Form von negativem Feedback und zu viel Kontrolle erleben.

Zugegeben, das ist eine große Herausforderung und ein wichtiger Schritt, aber er lohnt sich. Probieren Sie es aus!

Ihr-

Michael Hampel

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