„70% der deutschen Angestellten sind emotional nur gering an ihren Arbeitgeber gebunden.“
Zu diesem besorgniserregenden Ergebnis ist eine Gallup-Studie aus dem Jahr 2017 gekommen. Zusammen mit ähnlichen Studien zeichnet sie ein klares Bild: Die Situation in der deutschen Arbeitswelt ist alles andere als rosig, die Arbeitgeber setzen die falschen Prioritäten. Doch was sind die Gründe dafür?
Zunächst einmal fehlt es den Unternehmen viel zu häufig an einer individuellen Mission und Vision und damit an einer enormen Motivationsquelle für ihre Angestellten. Die Mitarbeiter gehen ihren Aufgaben nach, ohne genau zu wissen, warum sie dies eigentlich tun – eine generelle Orientierungslosigkeit, gegen die Unternehmer vorgehen sollten!
Doch das ist erst der Anfang: Sobald Mission und Vision entwickelt wurden, ist es natürlich zum einen wichtig, diese an die Belegschaft zu vermitteln, zum anderen aber auch, den Angestellten Feedback über ihren Beitrag dazu zu geben.
Und das regelmäßig! Führungskräfte nutzen nur 3 bis 5 % ihrer Zeit für Führungsarbeit – ein Widerspruch in sich, unter dem die Arbeitnehmer leiden:
44 % der Mitarbeiter bekommen überhaupt kein Feedback von ihrer direkten Führungskraft.
40 % 1 x jährlich
20 % 2 x jährlich
11 % 3 x jährlich
6 % 4 x jährlich
23 % 5 x jährlich oder öfter
Dabei gibt es auch hier Zahlen, die eine positive Auswirkung von regelmäßigem Feedback deutlich belegen. Denn mit der Häufigkeit der Gespräche steigt auch die emotionale Bindung zum Unternehmen:
1 x = 11 %
2 x = 13 %
3 x = 23 %
4 x = 33 %
5 x = 41 % emotionale Bindung an den Arbeitgeber
Diese emotionale Bindung hat Vorteile für beide Seiten: Der Mitarbeiter kann sich orientieren und sieht einen Sinn in seinen Aufgaben, während der Chef sich über Motivation, größeren Einsatz und weniger Krankheitstage freuen kann.
Ein erstrebenswertes Ziel also. Doch wie kann man es am besten erreichen?
Zum einen sollte im Unternehmen, wie bereits angesprochen, eine Mission und Vision entwickelt und an die Angestellten weitergegeben werden. Diese sollten sich zudem bewusst sein, was sie zur Erfüllung dieser Punkte beitragen – regelmäßiges, konstruktives Feedback ist also unumgänglich. Darüber hinaus ist es wichtig, den Mitarbeitern Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und sie mitbestimmen zu lassen. Das zeugt von Wertschätzung und sorgt für zusätzliche Motivation.
Also: Beginnen Sie mit den ersten Schritten und entwickeln Sie für Ihre Mitarbeiter einen Sinn in ihrer Arbeit. Auf lange Sicht profitieren alle davon!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!
Ihr-
Michael Hampel