30 Prozent aller Arbeitnehmer treten ihre neue Stelle nicht an – was sind die Ursachen

„30 Prozent aller Arbeitnehmer treten ihre neue Stelle nicht an – was sind die Ursachen?“

Es ist eine erschreckende Zahl, die sie im Titel dieses Beitrags lesen können: Laut einer Haufe-Umfrage von 2019 treten ganze 30% aller Arbeitnehmer die Stelle, für die sie unterschrieben haben, nicht an. Gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels und bezüglich des Kosten- und Zeitaufwands, der für die Anwerbung neuer Mitarbeiter nötig ist, ist diese Entwicklung für viele Unternehmen eine Katastrophe, da sie mit erheblichen Verlusten verbunden ist.

Doch was sind die möglichen Ursachen für diesen Zustand?

Häufig erhalten qualifizierte Mitarbeiter in der Zeit zwischen der Unterschrift und dem eigentlichen Arbeitsantritt ein noch attraktiveres Angebot von einem anderen Arbeitgeber und entscheiden sich deswegen um. Diese Entscheidung wird noch bestärkt, wenn in dieser Zeit zu wenig Kontakt durch den zukünftigen Arbeitgeber besteht. Denn gerade in dieser Phase kann es passieren, dass plötzlich Zweifel auftreten, die entweder den eigenen Gedanken entspringen oder von äußeren Einflüssen stammen können. In beiden Fällen ist ein Kontakt zum neuen Arbeitgeber enorm wichtig, damit dieser etwaige Sorgen nehmen kann und die positive Entscheidung durch einen guten Onboarding-Prozess bestärkt.  Für ein professionelles Onboarding  sollte bereits die Zeit vor dem ersten Arbeitstag genutzt werden, um dem neuen Arbeitnehmer Sicherheit zu geben und dafür Sorge zu tragen, dass er sich bereits besser in seiner neuen Arbeitsumgebung zurecht zu finden.

Darüber hinaus erfordert der Jobwechsel für einige neue Angestellte auch einen Wechsel des Wohnorts. Dieser ist grundsätzlich mit viel Aufwand verbunden, was bereits bei der Wohnungssuche beginnt. Und auch hier bietet sich für den Arbeitgeber eine gute Gelegenheit für eine erste positive Erfahrung des neuen Mitarbeiters – die jedoch selten genutzt wird. Denn der Angestellte wird mit dieser Aufgabe in den meisten Fällen allein gelassen. Und gerade in größeren Städten entsteht angesichts der Wohnsituation eine Hürde, die das Arbeitsverhältnis beenden kann, bevor es überhaupt begonnen hat.

Zuletzt ist es auch der ehemalige Arbeitgeber, der häufig versucht, seine Mitarbeiter durch neue Zugeständnisse dazu zu bewegen, im Unternehmen zu bleiben. Dadurch kann die Entschlossenheit zum Wechsel natürlich ins Wanken geraten, und das eben vor allem, wenn zum neuen Arbeitgeber kein oder kaum Kontakt herrscht.

Fazit: Die Zeit zwischen der Unterzeichnung des Vertrags und dem ersten Arbeitstag ist eine extrem wichtige Phase, die oftmals weit unterschätzt wird. Viele Unternehmen konzentrieren sich auf einen guten Einstieg vor Ort und lassen dabei außer Acht, dass es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät sein kann. Seien Sie sich als Arbeitgeber deshalb darüber im Klaren, dass die Bindung des neuen Mitarbeiters an Ihr Unternehmen bereits mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags beginnt!

Herzliche Grüße,

Ihr-

Michael Hampel

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